Es gibt Dinge und Ereignisse, die tauchen kurz auf, um dann wieder in der Vergessenheit zu verschwinden. Kann sich jemand daran erinnern:
Am 18.September 1991 erhielt der Leiter des renommierten holländischen Meeresforschungsinstitutes „Konnex Enterprises“ Dr.Piet van Rotten ein Fax von seinem Kollegen Dr. Herman Duisen.
Dr. Duisen arbeitete zu diesem Zeitpunkt auf einer Forschungsplattform des Institutes im Meer, nahe der Küste von Angola. Der nächstgelegene Ort ist Benguela. Von dort aus ist es zum Flughafen von Catumbela nur etwa eine Autostunde.
Das Fax, welches nur noch in einer Fotokopie vorliegt, hatte folgenden kurzen Inhalt:
Hallo Piet,
vielen Dank für deine Pakete. Sie sind alle gut angekommen und auch beim Angolanischen Zoll haben wir mithilfe der „Unterstützung“ für die Regierung keine Probleme gehabt. Auch die Anlieferung hat wunderbar funktioniert.
Nachdem wir alle Messegräte installiert hatten, haben wir die erste Fahrt mit dem „Herox“ gemacht und wir haben in einer Tiefe von etwa 150 Metern die Alge gefunden, die uns Dr.Mwanga beschrieben hatte. Er ist eine große Hilfe.
Erste Proben der Alge, die auf dem Gestein dort fest verwurzelt war hat erstaunliche Ergebnisse gebracht: sie ist tatsächlich in der Lage synthetische Polymerverbindungen auf organischer Ebene zu erzeugen. Wir haben das im Labor noch einmal gegen geprüft und auch dort war das Ergebnis positiv; selbst die Monomerstruktur ist stabil.
Jetzt benötigen wir noch eine Analyseeinheit um die Reinheit zu prüfen und um die Ausstoßmengen zu wiegen. Bitte sei so nett und schicke uns die Sachen schnellstmöglich. Ich denke, es ist auch erforderlich, dass wir mit unseren Freunden von der Regierung noch einmal zusammenkommen und ein Übereinkommen erzielen.
Gruß
Herman
Am 24. September 1991 verließ eine Frachtmaschine des Typs Fokker 402 Transmission den Flugplatz von Catumbela mit etwas über einer Tonne Frachtgut in Richtung Kinshasa um dort aufzutanken und dann weiter über Khartoum nach Ägypten zu fliegen. Von dort aus sollte die Fracht per Schiff über das Mittelmeer nach Europa transportiert werden.
An Bord befand sich eine Probe, die Dr.Duisen in einem Spezialbehälter verschlossen hatte. Über den Inhalt gibt es inzwischen unterschiedliche Aussagen. Sicher ist nur, dass sich in dem Probenbehälter mindestens ein Faden der gefundenen Algenart befand.
Am 27. September meldete sich der Pilot über dem Sudan. Er rief in sein Mikrofon, dass er beschossen würde und dass er nicht wusste, ob er getroffen sei. Dann riss die Funkverbindung mit dem Tower in Khartoum ab. Da in der Gegend die Sudanesische Miliz von der Sudanesischen Befreiungsfront PKP immer noch in Gefechte verwickelt wurde, war dies keine unwahrscheinliche Lage.
Die Besitzer des Flugzeuges und die Frachtgesellschaft hatten große Mühe die sudanesischen Behörden davon zu überzeugen, dass ein Rettungsteam ausgesandt werden musste. Dies lehnte die Regierung aufgrund der Sicherheitslage in dem Gebiet zunächst ab.
Später ließen sie dann eine kenianische Suchmannschaft ins Land, die darauf spezialisiert war, abgestürzte Flugzeuge zu finden.
Eine Woche später fand man dann das Wrack, das offensichtlich zerschellt war am Hang eines Berges im Süden des Sudan etwa 250 Km von Khartoum entfernt. Die Ladung war bis auf wenige Stücke verbrannt oder gestohlen. Der Pilot wurde nicht gefunden. Ebenfalls konnte das Suchteam keinen Beschuss an der Maschine feststellen.
Am 7.Oktober informierte Dr.Duisen seinen Vorgesetzten von dem Verlust der Sendung.
Er schrieb in seinem Fax, von dem es lediglich eine mündliche Inhaltsangabe aber keine Kopie gibt, dass Dr.Mwanga in der letzten Nacht verschwunden sei und das die Soldaten, die die Plattform bewachten, kein Boot gehört hatten, das abgelegt hatte.
Eine Woche später am 12. Oktober 1991beschloss Dr.Duisen selbst mit einer Probe nach Holland zu fliegen.
Obwohl ein starkes Unwetter eingesetzt hatte startete er am 12 Oktober auf dem gleichen Flughafen mit einer Halifax Taifun, einem Langstreckenflugzeug für 10 Passagier und Fracht in Richtung Tripolis.
Von Tripolis wollte Dr. Duisen dann am nächsten Tag mit einem Direktflug nach Rotterdam weiter.
Das Unwetter setzte dem kleinen Flugzeug sehr zu und die Aussagen des Fluglotsen sind widersprüchlich, lassen sich aber aufgrund der schlechten Empfangslage erklären. Gegen 18 Uhr unterbrach die Verbindung zu der Maschine. Auf keiner Frequenz und auch nicht auf dem Radar einer anderen Station tauchte das Flugzeug auf.
Es gilt bis heute als verschollen.
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