Träume sind Schäume
Wir befinden uns in einer fernen Zukunft.
Helmut Kohl ist immer noch Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. In der DDR regiert die SPD unter Joachim Gauck. Die Grenzen sind offen, aber niemand will in den Westen.
Im Osten haben die Menschen Arbeit, weil die Firma Apple dort einen Computer herstellen lässt; Hareico Würstchen produziert und Combo Kakaopulver für kalte und warme Milch verpackt.
Es gibt Apfelsinen und Bananen.
Im Westen kriselt die Wirtschaft. Der Liter Benzin kostet 3 Mark 40 Pfennige. Das modernste Auto ist der Opel Ascona, das aber leider 11 Liter Benzin verbraucht. Die meisten Menschen fahren mit dem Motorrad oder dem Fahrrad. Autofreie Sonntage sind jeweils der erste, der zweite, der vorletzte und der letzte Sonntag im Monat.
Frank Elsner sucht einen Nachfolger für seine Spielshow „Wetten dass“, aber weder Wim Thoelke noch Hans Rosenthal wollen die Sendung übernehmen. Heinz Schenk kam nicht in die engere Auswahl.
Die Mädchen tragen Stufenminiröcke und Ballerinas. Die Jungs haben Jeans und Cowboystiefel. Beliebt sind Aktenkoffer aus Lederimitat, bei denen man mit dem Zeigefinger beim Tragen den Deckel zuhalten muss.
Steven Spielbergs Film ET LXXVII. kommt in die Kinos und löst damit den bisher erfolgreichsten Film Blade Runner XV. ab. Über den Hauptdarsteller aller Folgen Harrison Ford wird gemunkelt er plane einen Film mit Außerirdischen oder er würde einen Abenteurer Archäologen mimen. Beides wurde von seiner Filmgesellschaft CCC unter Artur Brauner bestritten.
Im Radio läuft seit Tagen nur noch ein Hit „Thriller“. Der Künstler ist ein Mann, der immer mit Maske auftritt und schwarz zu sein scheint. Das zumindest sieht man, wenn er rückwärts rutscht und sich in den Schritt fasst.
In Amerika ist, nach dem altersbedingten Rücktritt von Morgan Freeman, endlich ein weißer Präsident an die Macht gekommen. Der erste nach 120 Jahren. Er ist ebenfalls ein ehemaliger Schauspieler und heißt Adam Sandler.
Ganz anders dagegen in Südafrika. Hier scheint kein Ende der Apartheid in Sicht. Immer noch regieren Frederic DeClerc und Bischof Tutu das Land mit harter Hand und unterdrücken jede Form von katholischem Glauben. Sämtliche Bischöfe wurden mit ihren Priestern in Ghettos vertrieben und müssen sich als Seelsorger für Hunde und Katzen reicher Schwarzer durchschlagen.
In Deutschland dagegen ist die Integration noch in vollem Gange. Bereits 1,5 Millionen italienische und türkische Gastarbeiter haben sich einbürgern lassen und eröffnen Lesetuben für alte Menschen und Selbsthilfegruppen für Autobastler.
Vor den Comodore Stores stehen die Menschen Schlange um endlich einen der begehrten C645 Computer erstehen zu können. Der Hype ist so groß, dass Jugendliche bereits eine Nacht vor der Eröffnung vor dem Laden kampieren. Immerhin bietet sich ihnen damit eine Möglichkeit dem tristen Alltag von Carerra Bahnen und Matchbox Autos zu entkommen, deren mangelnde Weiterentwicklung in den letzten Jahren nicht zu einer weiteren Verbreitung beitrug.
Nachdem MacDonalds seine erste Filiale in Hamburg wieder schließen musste, weil niemand die pappigen Brötchen mit der winzigen Frikadelle essen wollte, schießen überall von engagierten Müttern gegründete Nudelküchen und Bratkartoffelstübchen wie Pilze aus dem Boden.
Beliebt sind auch die Salat und Gemüsestände in den Innenstädten, die im heimischen Garten gezüchtetes, naturbelassenes Obst und Gemüse anbieten.
Nachdem die Partei der Grünen wegen angeblicher radikaler Position verboten wurde, gibt es in Deutschland keine Atomkraftwerke mehr, stattdessen drehen sich gerade in ländlichen Gebieten wieder Windmühlen.
Beatrice Richter zieht sich für den Playboy aus und keiner will das sehen und selbst ihr Bühnenpartner Diether Krebs bleibt aus Protest der Serie fern, die bereits gedreht ist.
Tja, und wir nehmen Abschied von Ilja Richter, der mit seiner Sendung Disco 133 Jahre lang die Herzen aller Teenies erobert hat.
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